16.05.2022 · Vatikan, Kloster Mater Ecclesiae
Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat Besuch aus seinem Geburtsort Marktl empfangen. An seinem Altersruhesitz, dem Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan, überbrachten Bürgermeister Benedikt Dittmann, Pfarrer Peter Meister und Geburtshausleiter Dr. Franz Haringer dem Marktler Ehrenbürger Glückwünsche zu seinem 95. Geburtstag, den er kürzlich beging.
Als Geschenke erhielt Benedikt XVI. ein Kreuz, das aus einem Holzbalken seines Geburtshauses gefertigt wurde, die aktuellen Pfarrnachrichten und die Festschrift zur 600-Jahr-Feier der Markterhebung von Marktl. Besonders interessierte er sich für drei Kopien aus dem Bestand des Heimatmuseums, die seinen Vater Joseph Ratzinger betreffen: Die Versetzungsurkunde als Gendarm nach Marktl aus dem Jahr 1925, eine Beförderungsurkunde sowie ein Auszug aus dem Mitgliederverzeichnis des Heimatbundes, aus dem hervorgeht, dass der Vater des späteren Papstes im Jahr 1926 dem Verein beitrat. Nicht fehlen durften auch kulinarische Spezialitäten aus der bayerischen Heimat.
Die drei Besucher schilderten aktuelle Entwicklungen aus der Marktgemeinde, der Pfarrei und dem Geburtshaus, die Benedikt XVI. interessiert und humorvoll verfolgte. Auch zu Altbürgermeister Hubert Gschwendtner und dem früheren Pfarrer Josef Kaiser gingen die Gedanken. Seinen Gästen gab Benedikt warmherzig und mit festem Händedruck die besten Wünsche für ihre Aufgaben mit auf den Weg, trug Grüße in die Heimat auf und freute sich sichtlich über dieses Zeichen der Verbundenheit mit seinem Geburtsort. Nach einer Dreiviertelstunde und dem päpstlichen Segen geleitete der Sekretär, Erzbischof Georg Gänswein, die Marktler Delegation noch hinaus zu einem Spaziergang durch die vatikanischen Gärten.
Ein weiterer Höhepunkt der Romreise folgte am Tag danach: Der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl, Dr. Bernhard Kotsch, begrüßte die Gäste aus Marktl im Rahmen eines Empfangs in der Botschaft. Der Botschafter und seine Frau sowie weitere Gäste ließen sich vom Treffen mit Benedikt XVI. berichten. Dr. Kotsch wiederum schilderte seine Arbeit als Vertreter der Bundesrepublik beim Vatikan und sprach aktuelle Themen an, die Kirche und Staat gleichermaßen betreffen.
Bürgermeister Dittmann, Pfarrer Meister und Geburtshausleiter Dr. Haringer haben ihre Aufgaben in den Jahren 2018 bis 2020 angetreten. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir uns Benedikt XVI. vorstellen konnten und er uns viel Ermutigung mit auf den Weg gab“, sagten die drei am Ende ihrer eindrucksvollen Reise.
Fotos: privat