Hintergrund

Aniada a Noar - ein ganz besonderes Konzert über "Gott und die Welt"

28.09.2012 · Marktl am Inn · Pfarrsaal in Marktl · 19:30 Uhr

Vor einem begeisterten Publikum gab am Freitag, dem 28. September die Steirische Kultband „Aniada a Noar“ ein Konzert über "Gott und die Welt".
Das ursprünglich für den Innenhof des Geburtshauses Papst Benedikt XVI geplante Konzert war aus Witterungsgründen in den Marktler Pfarrsaal verlegt worden - und dieser war fast bis auf den letzten Platz besetzt.
Es war eine ganz besondere Atmosphäre in diesem Saal gleich hinter der Kirche - denn Musiker und Publikum kamen sich hier ganz besonders nahe.

Das Quartett mit dem seltsamen Namen, der schlichtweg „Ein jeder ein Narr“ bedeutet, spielt seit 30 Jahren zusammen und ist mit seiner „Neuen Volksmusik“ weit über die Grenzen Österreichs bekannt. Nicht nur wegen der einfühlsamen Musik, sondern auch wegen der authentischen und tiefsinnigen Texte.

Das aktuelle Programm heißt „Gott und die Welt“ und hat damit den gleichen Titel wie das Buch von Peter Seewald und Joseph Kardinal Ratzinger.
Dem heutigen Papst Benedikt XVI. geht es in seinem Interview, das er im Jahr 2000 mit einem bekennenden Atheisten führte, auch um den „Versuch, aus dem Gefühl des Abgestandenen und des Schon-längst-Wissens herauszuführen“.
Doch nicht nur der gleiche Titel ist das Verbindende.
Beide Male geht es um die Suche nach Grundlinien des Lebens: „Woher kommen wir, was trägt uns, was führt uns weiter?“.
Ganz ungeniert fragen die Vier: „Wo wohnt Gott? Ist der Teufel ein falscher Hund oder eine arme Sau? Was trennt die Welt von Gott, oder bilden wir uns alles nur ein?“
Vier Suchende geben ihre Antworten in einer Musik voller himmlischer Inspiration.

Dabei gibt es auch noch erstaunliche biographische Parallelen zwischen Joseph Ratzinger und den Steirern: So beschreibt etwa das Lied „Marieninstitut“ die „Unfreiheit“ in einem katholischen Internat. Papst Benedikt scheint seine Internatszeit auch nicht in allerbester Erinnerung zu haben, denn er bekennt in einer Autobiographie ganz offen: „In einen Studiersaal mit etwa sechzig anderen Buben eingefügt zu sein, war für mich eine Folter.“

„Bis dato hat sich von uns noch keiner in den Himmel gesungen“, erklären die vier Musiker.
Gott sei Dank, möchte man erwidern, denn die Welt braucht sie, und Gott liebt sie sicherlich auch, die Musik und die Lieder von „Aniada a Noar“ - ebenso wie das Publikum im Marktler Pfarrsaal, das die Musiker erst nach vielen Zugaben von der Bühne gehen ließ.

Ludwig Raischl, theologischer Leiter des Geburtshauses Papst Benedikt XVI., verabschiedete die Musiker mit herzlichen Worten und dankte ihnen für den schönen, erheiternden und tiefsinnigen Konzertabend, den sie allen bereitet hatten.
Sein besonderer Dank galt auch Dionys Asenkerschbaumer, der die Musiker in den Geburtsort von Papst Benedikt XVI. gebracht hatte.





Fotos: Alfred Kleiner
Foto Vorschau: Ulrike Rauch

Die vier steirischen Musiker von „Aniada a Noar“:
Bertl Pfundner, Andreas Safer, Michael Krusche und Wolfgang Moitz.

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