05.05.2024 · Marktl · Geburtshaus · 11:00 Uhr
Großes Interesse fand der Vortrag von Michael Mandlik im Papstgeburtshaus. 55 Interessierte verfolgten die humorvollen und kurzweiligen Erinnerungen des ehemaligen Leiters des ARD-Studios Rom an Papst Benedikt XVI. Schon in den zehn Jahren vor der Papstwahl traf Mandlik den damaligen Glaubenspräfekten Joseph Ratzinger zu Fernsehaufnahmen etwa zu kirchlichen Festen. Bei den Dreharbeiten im Vatikan, in Subiaco oder Assisi erlebte Mandlik den Kardinal als heiteren und bescheidenen Partner, der es verstand, die Botschaft christlicher Orte und Kunstwerke aufzuschließen. Auch ein Schwarm Wespen konnte ihn dabei nicht aus dem Konzept bringen.
Lebhaft schilderte Mandlik seine Erinnerungen, als er im Jahr 2005 auf dem Petersplatz stand und nur rätseln konnte, ob der Rauch aus dem Kamin der Sixtinischen Kapelle nun schwarz oder weiß war. Weitere Anekdoten drehten sich um den Flug über Marktl und den Besuch des Papstes an seinem Geburtsort. Mit Blick auf den Rücktritt von Benedikt XVI. 2013 bekamen die Zuhörer aus erster Hand einen Eindruck vom schnelllebigen Mediengeschäft.
In der anschließenden Diskussion ging es um die Auslandsreisen von Benedikt XVI. gerade auch in muslimische Länder und um die Frage, wie die Medien über Jahrzehnte das Bild von Joseph Ratzinger prägten und ihm dabei nicht immer gerecht wurden. Die Römer, so Mandlik, hätten den deutschen Papst sofort als einen der Ihren betrachtet.
Anschließend lud Dr. Franz Haringer zum Stehempfang in den sonnigen Innenhof des Geburtshauses. Viele Besucher nutzten die Möglichkeit, persönlich mit Michael Mandlik ins Gespräch zu kommen.
Mit seiner journalistischen Arbeit begann Michael Mandlik als freier Mitarbeiter in der Landkreisredaktion Freising der Süddeutschen Zeitung. Nach Abschluss seines Studiums an der LMU München und der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule arbeitete er ab Herbst 1984 beim Bayerischen Rundfunk Fernsehen, zunächst in den Ressorts Aktuelles und Innenpolitik.
Als ARD-Auslandskorrespondent wurde er schließlich nach Rom entsandt, wo er zunächst als Studioleiter des ARD-Studios Rom für die Berichterstattung aus den Ländern Italien, Griechenland, Malta und den Vatikan zuständig war.
Mit der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zu Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 arbeitete er als ARD-Sonderkorrespondent Vatikan mit der Zuständigkeit für die Berichterstattung über das Pontifikat, den Kirchenstaat und die Weltkirche. Gleichzeitig war er in München als Leiter der BR-Fernsehredaktion Kirche und Welt mit der Umsetzung von Themen aus Kirche und Gesellschaft in Bayern beauftragt.
Nach dem Ende des Pontifikats Papst Benedikt XVI. im Jahr 2013 wechselte er kurz darauf als ARD-Korrespondent und Studioleiter in das ARD-Studio nach Wien, wo er fünf Jahre lang aus Österreich und Südosteuropa berichtete. Schließlich bekam er noch die Gelegenheit, die restlichen Jahre seines beruflichen Werdegangs als Kulturkorrespondent des BR in München zu arbeiten.
Fotos: Startseite Foto privat, Artikelbild Alfred Kleiner